Endlagersuche - Wohin mit dem Atommüll?

 

Um die kontroverse Frage nach der Endlagerung des Atommülls ging es am Donnerstag (12.03.2015) bei einer Diskussionsveranstaltung im Alten Fundamt. Die grünen Kreisverbände aus Bremen-Nordost und Mitte / Östliche Vorstadt hatten dazu eine ausgewiesene Expertin eingeladen: Die Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl, die für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ sitzt. Diese Kommission besteht aus Vertretern von Bundestag, Ländern, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

Anne Schierenbeck, energie- und klimaschutzpolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion eröffnete den Abend: „Seit fast einem Menschenleben haben wir uns in Deutschland die Atomenergie geleistet. Die Altlasten dieser Energienutzung könnten nun tausende nachfolgende Generationen gefährden. Wir Grünen waren immer gegen Atomkraft, aber wir übernehmen jetzt Verantwortung, wenn es darum geht, diesen Müll sicher zu lagern und die Menschen in der Zukunft davor zu schützen.“

Sylvia Kotting-Uhl stellte in ihrem Vortrag die Geschichte der Endlagersuche und die Arbeit der Endlagerkommission vor. Diese beurteilte sie insgesamt positiv: „Bei den Verfahren in der Vergangenheit wurden stets diejenigen Standorte ausgewählt, die gerade aus politischen Gründen passten, wie etwa Gorleben. Mit dem Standortauswahlgesetz von 2013 haben wir endlich ein vergleichendes und ergebnisoffenes Verfahren, bei dem nach wissenschaftlichen Kriterien jeder mögliche Standort für ein Endlager geprüft wird.“ Ein Auftrag der Endlagerkommission ist es, ebenjene Kriterien für die wissenschaftliche Suche festzulegen. Klar sei aber, dass in Deutschland die besten Wirtsgesteine für die Endlagerung vorkämen (Salz, Granit, Ton). Kotting-Uhl plädierte dafür, den Atommüll möglichst nicht-rückholbar einzulagern, damit die strahlende Altlast zur Not auch ohne menschliche Aufsicht keinen Schaden anrichten würde. Als zweiten wichtigen Auftrag legt die Kommission fest, wie die Öffentlichkeit bei der Endlagersuche beteiligt werden soll. Hier sprach sich Kotting-Uhl dafür aus, die Öffentlichkeitsbeteiligung sehr ernst zu nehmen und am Ende des Verfahrens eine Volksabstimmung in der dann betroffenen Region abzuhalten.

Am Ende diskutierten die Gäste im alten Fundamt engagiert mit Sylvia Kotting-Uhl über die Endlagerfrage und andere Aspekte des Themas „Atomkraft“. Ein Gast bedauerte, dass die Anti-AKW-Bewegung seit dem erneuten Atomausstieg 2011 enorm an Kraft verloren habe. Sylvia Kotting-Uhl konnte solche Tendenzen bestätigen, erinnerte aber daran, dass mit dem Atomausstieg das Thema noch lange nicht erledigt und Engagement weiter nötig sei. Die nach Fukushima versprochenen Sicherheitsverbesserungen an den deutschen AKWs ließen weiter auf sich warten, die Bundesregierung investiere weiter in Kernforschung und verweigere sich einer Klage gegen die Subventionierung des neuen britischen AKWs Hinkley Point.

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