BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Bremen-Mitte/Östliche Vorstadt

Schutz vorhandener Bäume in Bauvorhaben

Interne grüne Veranstaltung des Kreisverbandes MÖV

16.04.24 –

In Bremen wurden im Zusammenhang von Bauvorhaben Bäume gefällt, zum Teil auch große und alte. Beispielsweise auf dem Gelände des Neuen Hulsberg Viertels (NHV). So sehr wir Grünen die hohen sozialen und ökologischen Maßstäbe beim Bau des NHV anerkennen, teilen wir doch auch die Kritik an den Baumfällungen.

Zur Weiterentwicklung unserer grünen Perspektive auf die Stadtentwicklung haben wir uns in einer internen Veranstaltung, nach einführenden Vorträgen, kritisch damit auseinandergesetzt, wie der Baumbestand sowohl bei der Bauplanung als auch bei der Baudurchführung besser als bisher geschützt werden kann. Wir haben die eingeladenen Expert:innen auch gefragt, wie gut die Planung an bestehenden Bäumen ausgerichtet werden kann und konkret diskutiert, was wir für zukünftige Projekte, etwa die Bebauung des Rembertikreisels, lernen können.

Wichtige Erkenntnisse und Forderungen, die wir in zukünftige Prozesse einbringen, sind u.a.:

  • Bäume müssen in allen Planungsschritten, und zwar auch schon ganz am Anfang des Planungsprozesses, konsequenter als bisher berücksichtigt werden.
  • Um Bäume effektiv in allen Bauphasen zu schützen, benötigen vor allem große Projekte eine umweltorientierte Baubegleitung.
  • Wir müssen über den Schutz einzelner Bäume hinausdenken. D.h. es geht es darum die Belange des Artenschutzes und der Artenvielfalt sowie die ökologische Qualität des Quartiers insgesamt zu betrachten.
  • Kompensationsmaßnahmen (z.B. Neupflanzungen) müssen bei Baumaßnahmen vorbeugend eingeplant werden, denn Fehler oder unvorhersehbare Ereignisse, die Baumfällungen verursachen können, lassen sich nicht in jedem Einzelfall ausschließen.
  • Die beteiligten Behörden (z. B. Naturschutzbehörde, Umweltbetrieb Bremen - UBB) müssen u. a. für den Baumschutz in der Bauphase und ggf. notwendige Neupflanzungen ausreichend finanziert werden.
  • Wir sollten auch von anderen Städten lernen. Beispielsweise erstellt Hamburg für baumschonende  Bauarbeiten Wurzelprotokolle und setzt Saugbagger ein oder hat Wien Expertise entwickelt Neupflanzungen auf schmalen Flächen in dicht bebauten Gebieten vorzunehmen.

Ein wichtiger Schritt zur Verbesserung des Baum- und Klimaschutzes in Bremen war das im März 2022 von der Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung verabschiedete Handlungskonzept Stadtbäume.

Wir Grünen setzen uns darüber hinaus aktiv für eine Erneuerung der Baumschutzverordnung für Bremen und Bremerhaven ein. Hierzu enthält das Positionspapier der grünen Bürgerschaftsfraktion vom 20.7.2022 eine Fülle von Maßnahmen zur Stärkung von Bäumen im Land Bremen.  

Sprecher:innen: Marek Helsner (Landesvorstand Bremen), Florian Kommer (Grundstücksentwicklung Klinikum Bremen-Mitte), Ralph Saxe (MdBB), Christoph Theiling (p+t planung stadt land freiraum)

Moderation: Josephine Assmus (Landesvorstand Bremen), Désirée Schwindenhammer (Kreisvorstand Bremen MÖV)

Kategorie

Bau | Klima | Umwelt

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